2020 war für Selbständige eher ein Horror-Jahr… Ich hatte zwar in den letzten Jahren gut gewirtschaftet und dennoch hat mich einige Male ein kaum zu beschreibender Existenzdruck ereilt. Trotz des Nordmanns erhalte ich mich zu 100% alleine: Wohnung, Büro, Auto, Versicherungen, Leben, Urlaub. Als Ein-Personen-Unternehmen mit einigen Selbständigen rund um mich.
Wie gesagt, ich habe gut gewirtschaftet und habe zu Beginn der Corona-Krise ca 4,5 Jahre Reserve gehabt Dh. ich hätte wirklich 4,5 Jahre keine Cent verdienen können und wäre nicht untergegangen. Das ist ein wenig geschrumpft… Nicht wahnsinnig viel, weil ich auch durch fehlende Reisen weniger verbraucht hatte.
2021 begann irgendwie lähmend und dann kam der Tsunami. Seither arbeite ich fast Tag und Nacht. Das finde ich in dieser Jahreszeit nicht verkehrt. Was würde ich denn sonst machen? Ich eigne mich ja eh eher für 1 oder 0. zu 120% arbeiten oder gar nicht. Ich bin der typische Projektmensch, für 9 to 5 nicht zu gebrauchen.
Heute betrachtete ich meine Umsatzstatistik für dieses Jahr. Und das am 1. des 3. Monats des Jahres. Das Jahr ist gelaufen, sofern nicht wieder ein wirklich hart und ernstzunehmender lockdown kommt. Das ist sehr tröstlich. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass das laufende Projekt kürzer wird als gedacht. Ich rechnete mit Ende Mai, jetzt wird es wohl Anfang April. Und wurscht ist´s auch! Dann habe ich wenigstens was vom Frühling… 😉
Alles sehr, sehr angenehm…. Irgendwie merk ich Corona kaum. dh Sozialkontakte habe ich so gut wie keine, aber doch irgendwie genug Kontakte virtuell. Es tut sich was und mein Hirn ist wieder angesprungen.
Und dann sitze ich hier sehr kleinlaut und denke an Menschen, denen es nicht so geht: wieviele stehen vor dem Ruin, sind kurz vorm Aufgeben? Wieviele Selbständige, Gastronomen, Kulturschaffende? Bei den letzteren meine ich die darstellende Kunst… es ist unfassbar! Ich hoffe auch, dass hier alle Produktionen wie Phoenix aus der Asche aufsteigen und bete, dass Attila Dogudans Kommentar „es wird schneller bergauf gehen als wir glauben – alle sind ausgehungert“ Realität wird. Vor allem für die Künstler und Gastronomen…